Konrad-von-Dürn-Realschule und Auerberg-Werkrealschule öffneten gemeinsam ihre Türen

Walldürn. Endlich, endlich konnten die Viertklässler der Walldürner Grundschulen wieder vor Ort und live bei den weiterführenden Schulen „reinschnuppern“, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob die Konrad-von-Dürn-Realschule oder die Auerberg-Werkrealschule die richtige Schule für sie sind. Nach zwei Jahren digitaler Konzepte und Online-Führungen durchs Schulhaus waren nun wieder echte Begegnungen und richtiges „Er-Leben“ der Schulgebäude und der Lehrkräfte möglich. Denn die wichtige Entscheidung, an welcher Schule man die nächsten fünf bzw. sechs Jahre verbringen wird, erfordert viele Informationen, aber eben auch Input für das Bauchgefühl – und beides gab es beim Schnuppertag am Walldürner Bildungszentrum in vielfältiger Weise.

Die Viertklässler aller Walldürner Grundschulen verbrachten einen Vormittag am Bildungszentrum und erlebten Unterricht beider Schularten. Bewusst präsentierten sich hier auch Fächer, die im Fächerkanon der Grundschule noch nicht vertreten sind. So stellten Siebt- und Achtklässler in Französisch an der KvDRS kleine Shopping-Dialoge vor, so dass die Viertklässler leichtes Spiel hatten, als sie bei Daniela Binnig die entsprechenden Begriffe Bildern zuordnen und Wörter-Bingo spielen durften. Großes Interesse zeigten die Kinder im Fach IT bei Alev Bozdemir und Philipp Eiermann, wenn sie Bewegungen eines Vogels für „angry bird“ programmierten und faszinierend fanden sie natürlich die Naturwissenschaften, wenn sie mit Jenny Eckel Stromkreisläufe bauten oder optische Versuche machten oder in Chemie bei Thomas Bartwicki Experimente selbst ausprobierten. Mit der Geschichte „Rock am Eck“ lernten die Schüler bei Daniela Gremminger und Christina Bundschuh im Mathematik-Unterricht dann noch die Eigenschaften der verschiedenen Viereck-Typen kennen.

Handwerkliche Fähigkeiten waren an der Werkrealschule nicht nur im Technik-Unterricht bei Matthias Müller gefragt, wenn die Viertklässler selbst ein Geschicklichkeitsspiel bastelten. Auch das Basteln von Clowns in AES bei Claudia Häffner und das Erstellen von Namensschildern am PC im Informatik-Unterricht bei Elvira Monsch forderte die Kreativität der Schüler, während Alexander Ockenfels mit verschiedenen Versuchen bei seiner Chemie-Physik-Show Interesse für die Naturwissenschaften wecken konnte. Einen enormen Anteil am reibungslosen Ablauf und guten Gelingen des Vormittags hatten jeweils die acht Neuntklässler der Realschule und der Werkrealschule, die als Paten ihre Viertklässlergruppe nicht nur zu allen Stationen begleiteten, sondern auch bei allen Fragen und Problemen erste Ansprechpartner waren. Im Bistro der Werkrealschule gab es für alle Teilnehmer des Schnuppervormittags ein kleines Vesper mit Brezel und Getränk.

Bei der abendlichen Informationsveranstaltung für die Grundschuleltern, die mit ca. 80 Besuchern große Resonanz fand, stellten die beiden Schulleiter Wolfgang Kögel und Patrick Schmid gemeinsam mit Hauptfachlehrern eindrücklich die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede in Anforderungen und Unterstützungsmöglichkeiten der beiden Schultypen einander gegenüber. So wurde deutlich, dass hinter den beiden Schularten grundlegend andere pädagogische Konzepte stehen. Denn beiden Schulen geht es natürlich darum, die ihnen anvertrauten Kinder „zu fordern und zu fördern“, wobei der Fokus unterschiedlich gesetzt wird. Während die Werkrealschule naturgemäß den Schwerpunkt auf das Fördern legt und entsprechend viel mehr Unterstützungsmöglichkeiten wie etwa die Hausaufgabenbetreuung bietet, setzt die Realschule auf das Fordern. Mit anderen Worten: Bei der Werkrealschule ist die Schülereinstellung „Ich will lernen“ das Ziel der Bemühungen, während es bei der Realschule die Voraussetzung ist. Da 50 % der Realschüler im Anschluss das Abitur machen, ist diese Schulform für Schüler mit Realschul- oder Gymnasial-Empfehlung ein guter Weg.

Deutlich wurde bei der Veranstaltung, dass eben jedes Kind seine eigenen Bedürfnisse, Entwicklungsphasen und Lerntempi hat, die bei der Entscheidung für die weiterführende Schule zu beachten sind. Aber egal für welchen Schultyp sich die Eltern entscheiden, stehen den Kindern noch alle Wege offen. Abschließend konnten die Eltern bei Führungen in drei Gruppen nicht nur die beiden Schulgebäude kennen lernen und sich von der guten technischen Ausstattung aller Fach- und Klassenräume mit neuen Displays überzeugen, sondern jeweils auch nochmals persönliche Fragen an die begleitenden Lehrer-Tandems stellen. Gerüstet mit so vielen Informationen und Eindrücken haben die Familien nun ein gutes Fundament, die individuell richtige Entscheidung zu treffen.